11.-12. Jan. Sandakan


Fr. 11.1.  Sandakan.
Sie Stadt im Osten von Borneo empfängt mich schwül heiß. Bin seit gestern und 3000 Flugkilometern 5 Gad nördlich vom Äquator angeommen . 
Es gibt keine Busse vom Flughafen, aber mit einem Taxi Coupon  werden ich direkt ins Hotel gefahren.
Ist noch zu früh zum Check-in, also Regencape in den Tagesrucksack und runter zum Meer.
Im Fischerhafen wird in den kleinen Trawler schon wieder Eis für den nächsten Fang gebunkert.
Neben den Hafen eine Siedlung im Schlick zwischen Meer und Festland. Da Ebbe liegt eine geschlossene Mülldecke unter den Stelzenhäusern und den morschen Stegen dazwischen...
Wo Müll liegt wird noch mehr Müll hin geworfen.  Die  Stege  im Wirrwarr der Hütten sind schon mehr als abenteuerlich aber die Leute sind freundlich, offen und fast alle sprechen wenigstens paar Brocken Englisch.





Es ist Freitag, also muslimischer Sonntag und so sind viele zu Hause (wenn man das Slum so nennen darf).  Trinkwasser wird geschleppt und auf den Tellern der Kinder ein Klumpen Reis und paar gegrillte Fischlein.... Und ich hatte angenommen, dass Malaysia  solche Zustände jedenfalls außerhalb der Großstädte überwunden hätte.

Ziehe mit einer Gruppe Halbwüchsiger über die Stege.

Ich sei der erste Tourist, der je hierher gekommen sei. Dann wird es Zeit für die Jugendlichen in die Moschee zu gehen....

Die eigentliche Stadt Sandakan liegt 2km östlicher. Zum bebauen gibt es aber nur einen  schmalen Streifen, da  es gleich hinter dem Meer steil nach oben geht. Ein grüner Dschungelstreifen begrenzt die Stadt auf dieser Seite.
Die mehrstöckigen Häuser sind schwarz vom Schimmel und das Abwasser der Wohnungen spritzt aus den maroden Rohren an den Hauswänden nach unten..
Überall kleine Läden (aber geschlossen) . Nur die vielen  Restaurants haben offen. Hauptsächlich leben chinesisch stämmige Muslime hier, entsprechend das  angebotene Essen... Dann doch sowas wie ein Stadtzentrum mit dem Busbahnhof und dem zentralen Markt.
Die letzten Fische  des Morgenfangs liegen noch aus. Thun,  Rochen und riesige Hummer.

In der Bucht  vor der Stadt  reger Schiffsverkehr, selbst große Schiffe liegen draußen vor Anker.

Weiter die Straße nach Osten der Kuppelbau einer großen Moschee und ein Minarett, dass eher an einen Fernsehturm erinnert.  Die oben montierten Lautsprecher lassen den Muezzin kilometerweit erschallen.
"Sim Sim"  heißt das Water  Village  neben der Moschee. 

Das Projekt-Dorf ist für umgesiedelt ein Seenomaden errichtet worden und entlang der Stege stehen die Häuser bis 200m draußen im Mehr. Die Häuser sind groß und luftig , nicht zu vergleichen mit den Hütten von heute Vormittag. Dazwischen Kanäle  für die Boote.  An der Meerseite von Sim-Sim werden neue Stelzenhäusser gebaut, während die einsetzende Flut die auf dem Schlamm liegenden Boote wieder zum schwimmen bringt.....
Obwohl noch hell weiß ich, dass in einer Stunde die Nacht herein bricht.
Sind noch 8km bis zum Hotel.
Auf dem Rückweg haben zig Fischrestaurants unter Regenplanen ihre Stände eröffnet. Suche mir ein 30 cm langes Filetstück aus. Keine Ahnung welcher Fisch,  aber unter der getigert Haut 30cm völlig grätenfreier Genuss....
Schaffe es vor dem Regen gerade noch ins Hotel.

Das Dormit im Hotel ist eher ein komfortables 3Bett Zimmer für mich allein .
Vor dem Fenster eine grüne Wand aus Dschungel. . Bin so müde, daß ich den Blog auf morgen früh verschiebe.....Es stöhmt die halbe Nacht und  auch als es wieder hell wird ein Wechsel zwischen Regengüssen und blauen Himmel..
Bleibe  erstmal im Bett.
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Sa 12.1.  Sandakan Tag 2
Kurz vor Mittag  hatte ich den Blog von gestern nachgeholt und auch die Regenschauer schienen nachzulassen.  Weiter westlich der Stadt  und etwas höher gelegenen soll es zwei größere  chinesisch- buddhistische  Tempel geben. Verfehlen kann man sie nicht, bei dem Klima ist es eher eine Herausforderung den Berg hoch zu steigen. Nach dem ersten km bin ich pitch nass, auch wenn inzwischen sogar die Sonne raus kommt.
Was für ein Unterschied zum sonst ziemlich schmutzigen Sandakan.



Obwohl es keine Mönche gibt, und die meisten Besucher Muslime sind,   wirkt alles gepflegt .  Die paar Meter über dem Meer lassen die Größe der Bucht erkennen.. Leider gibt's keinen Weg weiter nach oben, also wieder zurück. Das nächste Dorf hat wieder eine Anlegestelle für paar Fischkutter. Direkt am Strand liegen aber eine Handvoll kleiner Boote.
Für dessen Fischer ist es weit schwieriger mit ihrem Fang ihre Familien zu ernähren. Entsprechen sehen auch ihre Hütten aus. Eines Familie winkt mich in ihr zu Hause.

Anfang dreißig müssen schon 6 Kinder die Hütte mit ihren Eltern teilen. Stolz zeigt mir der Vater das gut einen Meter lange Schwert eines Sägehais. Selbst gefangen.
Eine andere Frau legt neue Fische zum trocknen in die Sonne.

Trockenfisch liegt überall ,nur sehe ich niemanden, der ihn ißt..




Als ich zurück zur Straße will hat mir die Flut meinen Weg schon überspült und ich muss durch den Schlick / Unrat waten.

Der nächste Tempel liegt noch weiter oben am Berg. Eine Serpentinen-Straße windet sich durch Regenwald


und an paar Häusern vorbei. Nur 200m vor dem Tempel  erwischt mich der nächste Regenguss.  Glücklicherweise an einer winzigen überdachten Kapelle. Mich treibt  ja nichts und so sitze ich die nächste halbe Stunde im trocknen und warte.
Bestimmt 80 Buddhafiguren säumen diese  letzten noch zu überwindenden Meter.
Dann pack ich doch mein Regencape aus und es hört plötzlich auf zu regnen ...jedenfalls bis ich im Tempel bin.

Von hier oben sehe ich, wie an anderen Stellen der Bucht die Sonne scheint und es woanders richtig schüttet.
...lege für mich fest, dass es in der nächsten Stunde trocken bleibt und behalte Recht😀..
Als Tagesmahlzeit gibt's ein Nasi Goreng mit Shrimps  ist aber nichts besonderes. Auch die keine Schale dünner Fischsuppe mit Zimt ist nur kalt und salzig.
Eisverkäufer raspeln von einen Eisblock Eisspäne. Mit buntem Sirup beträufelt sind die Kinder ganz wild drauf....


Im Hotel erstmal die obligatorische Dusche. Die Sachen, die ich heute früh gewaschen hatte sind immer noch genau so nass. Binde sie mit paar Schnüren direkt vor den auf höchster Stufe laufenden Lüfter.

Plan für morgen ins 200km südlich gelegene Semporna.  Ob es den tägliche Bus, der im Loose steht  noch gibt, kann mir niemand im Hotel sagen, nur dass an Meile Drei die Busse nach Süden halten. Also mach ich mich morgen früh zur Meile Drei auf...


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