16.-17.1.2019 Sukau

Mi 16.1.Sukau
Kurz vor acht fährt der Bus los. Fünf Leute  sitzen drin. Wenn die anderen auch noch Rabatt bekommen, reicht das nicht mal für den billigen Palmöl-Diesel hier. Schlafe aber  bald  wieder ein, kein Problem in den Liegesesseln.
Wie sollte es anders sein, kurz vor dem Abzweig nach Sukau fängt es wieder an zu regnen. So ist das erste, als ich auf einsamer Straße stehe, alles regenfest zu machen.. Viel Verkehr ist nicht auf der 42km langen Sackgasse nach Sukau. Also winken und hoffen, dass einer anhält. Nach 15min klappts auch. Weiter Ölpalmen Plantagen. Ein großer Waran kreuzt seelenruhig die Straße.
Sukau ist wirklich nur ein Nest an Fluß.
Dazu paar Guesthäuser, aber weil es besser klingt Lodges und Resorts.
Es gibt zwei Dorfläden  mit paar Eiern, Instant Nudelsuppe und  2 Sorten Keksen.
Im braunen  Kinabatangan  treiben kleine Inseln von Wasserpflanzen aber auch ganze Bäume. Im permanente Regen sind sogar viele der Plantagen überflutet.  Meine Unterkunft ist schnell gefunden. 50 Ridges/ Nacht ist für die muffigen kleinen  Bungalows  schon unverschämt, ist aber trotzdem das billigste im Dorf.
Die Lodge bietet auch gleich Dschungeltouren auf dem Fluß und  seinen Seitenarmen an.  Disponiere  um und nehme ein "Paket" mit einer Nachmittag, einer Nacht und einer Frühtour aber dann nur eine Übernachtung. Zu wenig einladend ist die Unterkunft.  Bis zur  ersten Tour bleiben noch 2h also drehe ich eine Runde an den paar Häusern vorbei durch die Palmöl Plantagen.




Einige der geernteten Fruchtstände liegen noch am Boden. Dürften jeweils an die 10kg wiegen und eine Palme trägt bis 8 solcher Samenkneule. Koste mal einen der Reifen Samen. Selbst die schmecken schon nach fruchtigen Öl.


Um vier sind es zwei Kanadier und eine Holländerin, die  mit mir das Boot teilen. Es geht erst einen Km den Fluss aufwärts, ehe wir in einen Seitenarm einbiegen.
Erst sonnt sich ein kleines Krokodil  auf einem Stamm,
dann stoppen wir in Sicherheitsabstand vor einem riesigen Krokodil welches zwischen den Schlingpflanzen liegt.

Selbst unser Guide sagt,  daß das eines der größten Exemplare sei und es ohne weiteres, wenn es Hunger hat,  mit einem Touristenboot aufnehmen würde.. Respekt..  (auf dem Foto sehe ich später, dass auch solch  einem Krokodil gefährliche Wunden zugefügt werden können). Als nächstes  posieren 2 große Nashornvögel auf  einem nahen Baum.
und ein Waran verdöst den Nachmittag.
Dagegen ergreift ein anderer Nashornvogel die Flucht.
Eisvögel schwirren über den Fluss und die ersten Langschwanz Languren springen zwischen den Bäumen umher. Languren gibt's hier viele (in der Lodge hat man mir gesagt, daß ich die Schuhe mit in den Bungalow nehmen soll, sonst kann es passieren, daß diese sie klauen).
Dann der ersten Nasenaffen,. Noch ein Stück weiter eine ganze  Gruppe. Sitzen aber ziemlich hoch in den Bäumen.




Die Gruppe scheint sich  bedrängt zu fühlen, denn der Anführer kommt von seinem Ast um sich zwischen unserem Boot und den Rest der Gruppe zu positionieren. Nur guckt er mit seiner Riesennase nicht zu uns sondern zu seinen Weibchen.
Weiter oben am Fluss  hat man mit Seilen eine künstliche Brücke für die Affen geschaffen, daß sie beide Ufer des Flusses erreichen können. Die Konstruktion wird auch gut angenommen und ein Dutzend der Languren spielt in den Seilen.
Noch ein einzelner Nasenaffe,dann kommt die Dämmerung und das Boot fährt zurück. Eine Banana-Schlange(so nennt die der Guide)  wird dann nur noch mit Blitz sichtbar...

In der Lodge gibt's was zu essen und als die Nacht herein gebrochen ist geht's wieder  zur Nachtfahrt auf das Boot. . Mit starken Scheinwerfern leuchtet der Guide das Ufer und die Bäume an.



Ein  Nashornvogel , paar Eisvögel und ein Schlafbaum voller Affen. Eine Fisch-Eule ist die einzige, die wirklich wach ist. Dann oben in den Zweigen eine kleine nachtaktive Katze, deren riesigen Augen zurück reflektieren.
Finden keine weiteren Krokodile. Weiß nicht, ob ich darüber traurig oder froh sein soll. .....
Ab ins Bett. Schnell noch geblogt. Um sechs  ist schon die nächste Tour angesagt..
Aus der Nacht wildes Vogelgezwitscher, kommt aber aus Lautsprechern. Was das soll ? Habe aber schon am Nachmittag mehrere solche künstlichen Vogelschwärme gehört....
( Nachtrag: mann lockt mit dem Gesang andere Vögel in die Netze. Hier auf Borneo aber eher nicht zum grillen-  hoffe ich)

Die Nacht war wieder Mal Recht kurz.  Um sechs lief schon der Motor des Bootes  an. Diesmal ging es flussabwärts. Paar Nasenaffen suchten schon in den Bäumen nach ihren Frühstück. Und dann welch ein Glück. Auch ein Orang Utah hängt träge in einer Astgabel und fingert mit seinen langen Armen nach frischen Früchten.


 Der Bootsführer versucht uns so gut wie Möglich in Fotoposition zu bringen.ich glaube fast, die Primaten drehen ihren Beobachtern am liebsten den Rücken zu. Der Orang bewegt sich eher gemächlich durchs Blätterdach, wogegen die Languren und Makaken kaum ruhig sein können.
... Der Kanadier scheint Hobby Ornithologe zu sein. Zielsicher schlägt er die Seite aus "Birdy of Borneo" auf, auf der der nächste Fischadler, hoch auf einem toten Baum zu sehen ist.
Wir biegen wieder in einen Nebenfluss. Hier ist der Regenwald viel näher und dichter.
Eine Affenbrücke überspannt wieder den Fluss und an diesen Stellen scheint sich das Leben etwas zu konzentrieren.
Sowas wie ein großes Eichhörnchen wechselt mit einer großen Frucht in den Pfoten die Flussseite.
Auf dem Rückweg bekommen wir noch eine Orang Mutter und ihr Junges zu sehen....

In der Lodge gibt's dass auch für uns was zum Essen. Direkt vor meinen Bungalow spielen zwei rotgesichtige Languren.
Der Nashornvogel, der seinen Schlafbaum direkt daneben hat ist aber schon ausgeflogen.


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