1.Jan. 2019 Sen Monorom

1.Jan.  Sen Monorom 

Der tägliche Minius der früh nach Sen Monorom fährt,  steht kurz vor 8 am Natural House. Das nenn ich Service. Dann klappert er die ganze Stadt nach weiteren Mitfahrern ab. Zum Schluss wird noch ein Motorrad mit Seilen an der Hecktür befestigt.
Unter den Sitzen tschirpt ein Karton voller Kücken und für paar Kisten Bier ist auch noch Platz. Nach einer Stunde ist alles verstaut und wir verlassen endlich BanLung.  Alle  Reiseführer berichten regelrechte Horrorgeschichten von der Strecke. Das ist aber Geschichte. Auf einer rauhen, aber schlaglochfreien Asphaltstraße geht es nach Süden. Flaches, trockenes Grasland, dazwischen lichter Wald . Wenn die Idioten nicht alles abbrennen würden. Bei den Reisfeldern verpestet es ja nur die Luft. Der Wald leidet aber riesig.  Es überleben nur die älteren, größeren Bäume und von denen schaffen es 10% auch nicht. Die toten Stümpfe ragen zwischen den verkohlten aber noch lebenden Bäumen  hervor . So entsteht ein seltsamer Wald mit großen Abstand zwischen den Bäumen, den kaum ein Busch füllt. Nur meterhohes  schnellwachsendes Gras schafft es in der Regenzeit den Zwischenraum zu füllen. Und das ist Grund den Wald jetzt wieder anzuzünden. Kommen an einen kleinen Pinienwald (eine Seltenheit hier)  vorbei. Hier ist das Feuer außer Kontrolle geraten und keiner der Bäume wird die nächsten Tage überleben.
Da die letzte Nacht doch recht kurz war, schlafe ich bald ein....
Kurz vor Sen Monorom  tauchen muslimische Dörfer und Moscheen auf.
Das Wahrzeichen der Stadt sind sie beiden Stiere mit den goldenen Hörnern, die an der Abfahrt der Hauptstr. stehen.
 Ein stürmischer Wind pfeift durch die Stadt, immer wieder mit Regentropfen vermischt. Mich treibt nichts und nach einer Stunde kenne ich die Preise fast aller GH/Hotels . Es wird ein 3$  dorm im rustikalen Happy Elefant das ich alleine bewohne.



Bei dem Wetter kann ich der Stadt nichts abgewinnen. Hatte sie angenehmer in Erinnerung. Bin mir nicht sicher, ob ich morgen ins nahe "Elefant Valley Project"  will.
Ein junger Engländer hat vor Jahren ein Tal im Dschungel gepachtet und ermöglicht dort 10 ehemaligen Arbeitselefanten ein angenehmes  Weiterleben. Um die Fressmaschinen im Tal zu halten und zu verhindern, dass sie die Felder der umliegenden Dörfer verwüsten, werden sie täglich an fester Stelle zugefüttert. Das hat zumal den Vorteil, dass die meisten Dickhäuter zu fester Zeit aus dem Dschungel kommen. Und da Elefanten gerne baden, dürfen Elefantenfans die Tiere am Futterplatz abspritzen und schrubben. Danach trollen sich die Tiere wieder zurück in den Dschungel und die täglichen Besucher können ihnen in ihr Tal folgen. Es gibt kein !  des üblichen Elefantenreiten.  Hatte das letzte Mal schon die Tour mit einem halben Tag Volunteer-Arbeit gebucht und es war ein wunderschöner Tag...
Frage im Büro des  Project,  ob es diese Kombination immer noch anbietet. . ".... weiß ich nicht, ich soll doch ein E-Mail an die Leute in Tal schreiben!...."  Wie bitte ?! Auf mein drängen, sie soll doch gefällig dort anrufen und nachfragen, bekomme ich die Antwort, dass das Büro kein Handy habe. Leihe mir von paar Leuten kurz ihr Handy aus . Das Kombi-Packet gibt es immer noch, sie wollen aber 36$  für den Lauf mit den Elefanten durch den Dschungel. Bei der ganzen Vorgeschichte lehne ich ab.

Der Wind lässt etwas nach, aber immer noch gemischt mit leichtem Regen. Das wird dieses Jahr keine Freundschaft mit Sen Monorom.


So besorge ich mir schon das nächste Weiterfahrt Ticket nach Kampong Cham. Ist einer der wenigen Orte mit einer Mekong Brücke.


...hatte gestern Abend im GH noch eine interessante politische Diskussion. Mir ist aufgefallen, das dieses Jahr nur die die beiden alten Herren der PeopleParty  überall von Plakaten  auf ihr Volk herunter schauen. Da waren doch früher noch andere Parteien in dem Land.  Bei der letzten Wahl hat genau diese People Party 1/4 der Stimmen verloren und die Oppositionspartei  hatte 44% erreicht. Kurze Zeit später wurde die Opposition von der noch führenden People Partei verboten und die Führer wegen Hochverrat inhaftiert. Weitere Oppositionelle  konnten nach Thailand fliehen. War der Regierung auch gleich ein Anlass paar unliebsame Medien zu verbieten.   Auf den leisen internationalen Protest hat Peking sofort seine Chance erkannt und seine politische Präsenz mit viel Geld massiv erweitert. ... hattet ihr irgend etwas von diesem totalitären Ruck mit bekommen ?

PS: danke für die Neujahrsgrüße. Hat mich echt gefreut.☺☺☺


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Kommentare

  1. Ja Gerold, natürlich auch von uns die besten Grüße zum Neuen Jahr! Bei uns ist gerade der Winter eingezogen. Also genieße die Wärme bei Euch :-)

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  2. Lieber Gerold, die Grüße aus Ossig von meinen Eltern hast du ja schon erhalten. Dann will ich natürlich auch noch was an der Pinnwand lassen. Leider schaffen wir ja wieder nicht uns mal zu treffen. Wir sind in Vietnam und heute von Sa Pa nach Ha Long gefahren. Viel Spaß noch auf deiner Reise, immer beste Gesundheit und ein frohes neues Jahr wünschen
    Cornelia und Tobias

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