22.-23.1.2019 Miri

22.-23.1.2019 Miri


Miri scheint keine richtige Altstadt zu haben.
Die Stadt steht wie Brunei auf Erdöl und Gas. Gestern bin ich mit dem Bus an einer neuen Bohrung  vorbei gekommen. Nach den hunderten von Rohren, die neben dem Bohrturm lagen, soll's tief nach unten gehen.
Vielleicht erklärt das auch das ziemliche moderne Aussehen der Stadt. Große Hotels und überall Malls. Dazwischen jede Menge kleine Restaurants. Malaysia ist schon ein Schlemmer-Paradies, wobei aber die chin. Küche vorherrscht.

Nach der Karte gibt es westlich der Stadt und dem Mangrovenstreifen einen Marine-Bay.  Jedenfalls geht die Straße dort bis ans Meer. Das wird heute mein  Ziel. Vorher finde ich eher zufällig neben dem Fischmarkt einen chin. Tempel.




 Ein Sandstrand von einem Km Länge und jetzt bei Ebbe 100m breit.
Im Meer zu baden scheint nicht so angesagt. Vor dem Strand baut die Stadt aber eine  grüne Parklanschaft aus.
Breite Fußgängerwege und Bäume in Reih und Glied. Gepflegter Rasen,  der gerade geschnitten wird. Die Reste des Grases werden von einem Trupp Arbeitern mit Laubbläsern über den Park getrieben. Die Gegend ist eher was für betuchtere. Bewachte und  Eingezäunten Einfamilienhäuser  und Apartment Häuser.
Die Straßen eher Alleen.
Zwischen den Häusern ragt eineingefahrener Tower mit einem Optibeam in den Himmel.
 Für nicht Funkamateure , eine deutsche Entwicklung einer Mehrband Amateurfunkantenne. Das Eingangstor ist aber verschlossen und auf mein Klingeln meldet sich auch niemand. Da alle Fenster aber offen sind , hoffe ich noch und suche in der Zwischenzeit meine mitgebrachte QSL Karte raus, um eventuell nur paar Grüße zu hinterlassen.
Eine Frau  kommt mit dem Wagen . " It' s  the playground of my husband  John 9W8DB".   Johnny ist nicht da, aber sie zeigt mir seinen Radio- Chack. So muß eine Funkerbude aussehen.
Eine PA (Endstufe) , dicke Filter und überall Kabel. Mehrere offene PCs zum Reparieren...
Sie ruft ihnen Mann an und obwohl er 30km entfernt etwas zu tun hat, nimmt er sich die Zeit um kurz nach Hause zu kommen. Seit er pensioniert ist, habe er kaum noch Zeit zum Funken. Er repariert alles in seinem Bistum, was irgendwie mit Technik zu tun hat. Es gibt hier 'ne Menge Katholiken. Da seine Anlage aber schon außergewöhnlich ist, kommt ihn  ein japanischer Freund zu großen Contesten besuchen um von hier an den Funkwettstreiten teilzunehmen. Johnny hat neben seinem malayischen Rufzeichen auch Funk-Lizenzen um von Brunei, England und den USA zu senden. Selbst in Fiedrichshafen zur Funkmesse war er schon. Da Johnny aber einen vollen Terminplan für heute hat, gehen wir nur noch gemeinsam zu seinem "Asiaten"  zum Lunch. Es fängt an zu regnen und so fährt er mich zum Abschluß gleich in die Stadt zurück. Danach  muss er seinen freiwilligen Rentnerjob weiter machen......
Da ein Regenschauern anderen folgt  zieh' ich mich ins GH zurück.  Für die morgigen Nachmittagmaschine nach Kuala Lumpur hat AirAsia gerade noch 2 Plätze frei. Da buche ich doch einen für mich.
Kurz vor der Dämmerung hört der Regen auf.  Noch ein letztes mal zum Meer.




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23.1.2019  Miri -Nationalpark

Nach dem wirklich einfachen Frühstück im GH will ich heute nach Osten, entlang des parallel zum Meer laufenden Fluss laufen.  Wenn man die größe der beiden an der Straße liegenden Friedhöfe  als Maß nimmt, so leben hier 4x mehr Chinesen wie Muslime.
Hatte mich schon immer gefragt, wo Miri seinen Hafen hat. Genau in dem Fluss. Der macht zwar die Gezeiten wie das Meer mit, aber ist auf in der Mitte auf  4km ausgebaggert. Paar Fischerboote haben sich  bei der derzeitigen Ebbe aber im Schlamm einfach auf die Seite gelegt. Ihr Fang von heute, mehrere kleine Haie und Hammerhaie.

Noch bevor sie auf dem Verkaufstisch liegen, wurden sie aber ihrer Flossen beraupt. Die sind wahrscheinlich viel mehr wert, als der ganze Rest des Fisches.....
Im Container-Hafen und ein Schrottschiff wird mit noch mehr abgewrakten Eisenschrott beladen. Auf diesen Kahn würde ich nicht steigen wollen. Am Fluss ziehen sich kleine Betriebe, paar Händler für technische Artikel  und Handelsgesellschaften entlang. Will aber über die ca 5 km entfernte Brücke in den schmalen Waldstreifen zwischen Fluß und dem offenen Meer. Nach meiner Karte ein Nationalpark aber trotzdem einer Straße mittend drin.
Wird als Nashornvogel Reservat bezeichnet aber ist ein bewaldester Sumpfstreifen  voller Vogelgezwitscher.




  Die Straße führt nur zum privaten Boot--Club von Miri.  Von der Straße gehen aber überall kleine befestigte Pfade in den Dschungel ab. Mehrfach wird eindringlich vor Schlangen und Insekten gewarnt.
Gegen die Plagegeister hilft nur mein DEET, gegen die Schlangen etwas Vorsicht....
Bekomme zwar nur paar Eisvögel zu Gesicht und Schwärme von einer kleinen hellbraunen Art zu Gesicht, aber in dem Dickicht gibt's definitiv noch viel mehr.
Der NP ist durchquert und vor mir liegt ein kilometerlanger Sandstrand.
Die See ist aber etwas ruppig und so kühlt die Gischt die warme, stickige Luft aus dem Dschungelstreifen wenigstens etwas ab....
Hab mich etwas mit der Zeit vertan und obwohl schon wieder Nähe von Miri muss ich doch zurück in die andere Richtung zur Brücke über den Hafenfluss.
An der Hauptstraße eine Bushaltestelle. Keiner weiß aber, wenn der nächste Bus fährt. So laufe ich zügig weiter. Ein Mann hat wohl meinen Versuch erkannt,  einen  Bus nehmen  zu wollen. Er holt sein Auto aus der Garage und fährt mich bis zur Tür des GH..  Zum 7km entfernten Flughafen muss ich aber dann doch ein Taxi nehmen.
Bin ich froh, daß der Regenguß erst jetzt einsetzt....
Check-in und es bleibt Zeit den Blog zu tippen und mich online etwas über Kuala Lumpur schlau zu machen.

Auf einer Ölplattform scheint heute Bettenwechsel zu sein. Ein Schwarm von Männern im Overroll wartet wie ich auf ihre Maschine...

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