16. Dez. Auf dem Nam Ou

3. Advent  - den  Nam Ou abwärts

Die große Trommel in der Monastry schlägt den Tag der Mönche an. Warum sollte ich da länger schlafen. (Sonntags scheint es keine Agitationsbeschallung zu geben) .  Die tägliche Almosen-Runde ist nicht all zu groß in Muang Khua
und so erlebe ich grad noch wie die Mönche schweigend die letzten Gaben in ihre Schalen  gegeben bekommen. Zu dem Ritual gehört auch das  abschließende vergießen von Wasser.
Ein kurzes Gebet an die Spender und schon sind sie wieder im Kloster verschwunden.
War schon gestern Nachmittag mit den Novizen und ihrem Lehrer in dem Saal, der auch Speisesaal ist. Schweigend packen sie die Gaben auf zwei niedrige runde Tische, während Frauen den Tisch für den Abt decken.  Noch ein Gebet und ebenso schweigend beginnen sie zu früstücken..
Dann löst sich die Runde auf. Auch ich erhalte 2 Pakete Klebreis mit Erdnüssen in Bananenblatt gedünstet.
Da lädt mich der Abt ein auch etwas von seinem Tisch zu essen.
Er rät mir von den Orangen ab. Sie sind aus China und voller Pestizide.  So kommen wir ins erzählen... Über die  immer größere Präsens der Chinesen und aber genau so der Vietnamesen. Letztes Jahr sind um Vieng Phoukha (war mein erster Stopp) in  alle Flüssen und Bächen die Fische und Muscheln gestorben.  Es wurde zwar die chin. Bananen Company gegen eine andere ausgetauscht, aber was ändert das.
...Auf den Frühstückstisch sind auch kleine Plastiktütchen mit Thai-Cocosmilch Souce,  dazu der Klebreis  ein Genuß, knusprige ausgelassene Schweine-Schwarte und paar Brocken Hühnchenklein....

Um neun am Bootsanleger. Die Anzahl der Passagiere legt fest, ob  das Boot überhaupt ablegt und auch den Preis. Es geht immerhin in 5h und 100km den Fluss abwärts.
Es werden heute 4 Fahrgäste, das absolute Minimum und so springt um zehn  der Diesel doch an...

Nach paar km die ersten Stromschnellen. Ich ziehe mir meinen Regenponcho über, auch wegen der Temperatur.  Die Uferstraße taucht  ein letztes mal auf,  dann  sind wir das einzigste mögliche Transportmittel.
Es reicht ein winken am Ufer und neue Passagiere werden eingeladen. Fährt das  Boot nicht, geht man nach paar Stunden eben wieder nach Hause.
Ich weiß ziemlich schnell, wenn der Bootsführer Vollgas gibt,  festhalten. Gleich gibt's die nächsten Stromschnellen.
An Felsen wird eher langsam vorbei getrieben. Ist das Boot voll besetzt, wird's stabiler.
Wir bringen Mönche in ein Nachbar Kloster,
einen Korb mit fetten Bambusratten in ein anderes Dorf. Das Boot füllt sich und leert sich. In den angelaufenen Dörfer leben meist  Fischer mit paar Feldern am Uferstreifen und Wasserbüffeln auf den Flußinseln.

Nach 50km werden die Felsen rechts und links immer gewaltiger und die Siedlungen rarer. Dafür rückt der Dschungel bis ans Ufer.
Km 65.  Eine rote  Felsstraße im Dschungelgrün.
Mit Bagger und Raupe wurden Serpentinen in den Fels geschlagen. Wir nähern uns einem neuen Dammprojekt.
Dann geht's nicht mehr weiter. Umsteigen in ein TuckTuck.  Chin. Wohnbaracken, Unmenge vom  Müll und leerer Bierflaschen. Das TuckTuck bringt uns bis zur Dammkrone. Absteigen müssen wir selbst.....
30 min später das Anschlussboot. Nach der nächsten Flußbiegung ist der Spuk vorbei und nur noch das Karstgebirge lässt uns staunen....




Eigentlich sollte mich das Boot wieder bis zur ersten Straße bringen.  Dann kommt aber in dieser Traumkulisse  (trotz Wolken) ein Dorf. Ich war nicht der erste, der da nicht widerstehen könnte. So entwickelte sich  Muang Ngoy  in eine Backpacker Insel ohne Straßenanschluss und das Dorf scheint dabei nicht schlecht zu fahren. Ein kleines sauberere Zimmer mit Flußblick und heißem Wasser.

Meine Tour 2018 nimmt sich eine Auszeit.
.. Habe schon eine Höhle entdeckt und einen Inder, der Dahl auf der Karte hat. Meine gewaschenen Klamotten hängen inzwischen auf der Leine neben der Hängematte...

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