20.-21.1.2019 Brunei

So 20.1.2019 Brunei

Das Busreisen in Malaysia ist schon eine feine Sache und an den Komfort kann man sich schnell gewöhnen.

Punkt acht setzt sich der schon gut herunter gekühlte Bus in Bewegung. Ich war der erste, der gebucht hatte und so sitze ich gleich hinter dem Fahrer auf Platz Nummer Eins.
 Neben mir ein Japaner in meinem Alter .
Irgendwie scheint nur die Ostküste Regenzeit zu haben. Hier im Norden schon den 3.Tag Sonnenschein. Viel zu bieten hat die Strecke nicht, also Kopfhörer eingestöpselt, die Kühlung etwas gedrosselt und entspannen.
Auf halber Strecke machen wir eine Stunde Mittagspause. Auch in Malaysia gibt es sowas wie Lenkzeiten. Draußen auf dem Meer liegen Erdgas Schiffe vor den Plattformen. Riesige Gas-Tank Kuppelbauten,  höher als das eigentliche Schiff  werden voll gepumpt.
Dann der erste Grenzübergang. Ich verlasse Sabah und reise in Sarawak ein. Obwohl beides Bundesstaaten von Malaysia sind,  wird mein Visa ungültig gestempelt und  50m weiter bekomme ich ein neues  3- Monats Visa. Eine halbe Stunde  später heißt es erneut Passport stempeln. Mein gerade erhaltenes Visa verliert seine Gültigkeit und der neue Stempel  erlaubt mir, mich 90 Tage im Sultanat Brunei aufzuhalten.  Jetzt kommen 20 Minuten Fahrt durch echten Regenwald. In Brunei musste der Wald nicht für Palmöl-Plantagen sterben. Das Autokennzeichen beginnt mit "B" und statt der malaysischen Automarke PROTON  sind  die B-Autos Toyota, Honda , Audi und BMW. Nächste Grenze. Mein Pass füllt sich weiter, denn für paar km geht es wieder durch Sarawak. Erstmal Brunei Adieu. Obwohl der 2. Teil des Sultanat nur wenige km weiter wieder beginnt, macht die Straße erstmal  einen Schlenker nach Süden, um das Überschwemmungsgebiet an der Küste zu umgehen. Stempel 6 und 7 folgen  und ich bin dort, wohin ich wollte. Für Brunei hatte ich die  2 Einreise Dokumente schon mit meinem Busticket erhalten und sie heute während des Frühstückskaffee  ausgefüllt..
Die Hauptstadt Bandar Serie Beg hat vor 10 Jahren alle Gemeinden der Umgebung mit eingemeindet und somit ihre Fläche versechsfacht
 Sie zählt heute  statt der ursprünglich 30.000 offiziell 100.000 Einwohner.
Der Bus hält an einem Fluss. Es scheint keinen richtigen Nahverkehr zu geben. Die Mail vom AE Backpacker Hostel empfiehlt mir entweder ein Taxi oder das Wassertaxi zu nehmen.
Habe natürlich keine Brunei-Dollsr bei mir und Ringgit werden nicht  akzeptiert. Eine Filipina legt mir die 2$  für das Taxiboot aus und 10 min später sind wir am Bootssteg  nur 100m vom Hostel entfernt.
Wir werden richtig freundlich begrüßt.


Es gibt erst mal einen Kaffee. Ich mache mich auf die Suche nach Bargeld.  Von den  gefundenen 9 Geldautomaten gibt mir keiner auf meine Visa Karten  B-Dollars. Versuche in einer großen Bank Geld zu tauschen,  wird aber auch nicht gemacht. Die Bank meint,  es gibt da paar Geldwechsler in der Stadt, aber es ist jetzt Sonntag Abend.....

Da muss mein Hostel  mit der Bezahlung eben  noch warten und paar  Kekse zum knabbern hab ich ja auch noch im  Rucksack.....
Die Bürgersteige sind alle fast leer, dafür die Straßen voll. In KK tanzt um diese Zeit schon der Bär und niemand käme auf die Idee irgendwo drinnen zu sitzen.
Erst als es dunkel wird , sehe ich die hell erleuchtete  Sultan Omar Ali Seifudfin Moschee.





Eine der beiden Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt. Ich denke, so wie sie jetzt angeleuchtet wird, macht sie noch mehr her...
Komme mit einem Mann ins Gespräch. Wieso fragen mich die Muslime  als erstes immer nach meiner Religion ? Aber sonst ein ganz netter Typ. Frage ihn nach der zweiten, weit  größen Moschee. Anstelle  mir den Ort auf Oruxmaps zu zeigen, fährt er mich glatt hin.
Auf der GPS-Karte sehe ich, dass gleich um's Eck vor paar Stunden mein Bus hier angekommen war.  Es ist bald Gebetszeiten und so darf ich nur mal kurz in die Moschee  reinschauen. Fotos sind aber nicht erlaubt.  Als ich wieder draußen bin ruft der  Muezzin auch schon zum Gebet. Auf den Weg zurück komme ich noch an einer Kirche vorbei.


Die Gemeinde ißt immer nach dem  Gottesdienst gemeinsam im Pfarrhaus. Ich werde 'rein gewunken und sage nicht Nein zur Einladung. Vom Aussehen der Leute ein buntes Völkergemisch. Gegenüber der kleinen Kirche hat sogar der lokale Bischof seinen nicht bescheidenen Sitz ...
...was für ein Vollmond heute Nacht. Er taucht alles in eine unbeschreibliche Farbe.



Will eigentlich morgen mit dem 13 Uhr Bus schon weiter nach Miri,  paar Dollar brauch ich aber bis dahin um wenigstens das Hostel zu bezahlen....
21.1.2019
Da ich keine richtige Erklärung habe, warum die ATMs bei mir streiken, rufe ich früh (23 Uhr Heimatzeit) bei der DKB an und komme nach 15min sogar durch. Der für mich nicht sichtbare Fehlercode war "Betrag zu gering"  Toll, lege nochmal 20 Brunei Dollar  drauf und schon rasselt der Automat los.

Nach dem Frühstück laufe ich nochmal zur Moschee. Muss zwar Gepäck und große Kamera abgeben, doch im Zeitalter brauchbarer Handy Fotos gelingen mir doch paar Bilder von der großen Gebetshalle. Weiß nicht, ob ich je so einen großen Kuppelbau gesehen habe. Kurz nach der täglichen Öffnung ist auch noch niemand sonst anwesend.




Die Halle ist kühl, fast schon kalt. In den Nischen rund um die Innenkuppel liegen Gebetsbücher, die kleinen Klapptische, in die der Koran zum studieren gelegt werden kann, Gebetsketten  und ! Parfüm Fläschchen ! zur Selbstbedienung aus.
Vermutlich wird das Freitagsgebet sogar im bruneiischen Fernsehen übertragen, denn überall sind professionelle Kameras installiert....
Stehe  schon etwas ehrfürchtig  und völlig allein in der riesigen Halle.
Noch eine Runde durch die nicht minder große Außenhalle.
Auch hier wird gekühlte Luft durch die offenen Bereiche geblasen.....
Außer den  beiden Moscheen hat  Bandar Serie Begawan aber nichts, was irgendwie interessant wäre. Fällt eher unter die Rubrik "Stinkt langweilig".
Ich hatte mir ein tropisches Dubai vorgestellt.  Will auf keinen Fall meinen Bus verpassen, also das Hostel bezahlt (waren wirklich nur unglaublich günstige  12.22Eur )  und laufe entlang der Hauptstraße zum Halteplatz der Busse. Mehr als 3..4 Busse gehen hier täglich nicht ab.
War ja gestern auch schon an der zweite  Moschee.

Sie ist von einem Park umgeben mit paar weiteren architektonischen "Versuchen" .
Die Häuser im Wasserdorf  gegenüber dem Busstand soll vielen Brunesen nur als Zweitwohnsitz dienen....
Wir sind gerade mal zwei Passagiere, die den Bus nach Miri nehmen. Über die Autobahn geht es immer am Mangrovengürtel des Meeres entlang. Kurz vor der Ausreise tankt der Bus nochmal. Den Liter Diesel für 20 Euro-Cent,
die kleine Flasche Wasser kostet 65 Euro-Cent.
Bekomme meinen 50. und 51. Visastempel in den Pass. Ganz gut in 4 Jahren.
Mit dem Grenzübergang ist Schluss mit Regenwald. Genau an der Grenzlinie beginnen wieder die Ölpalmen.
Kurz nach 5 stoppt der Bus 5km vor Miri. Soll 300.000 Einwohner haben und das wirtschaftliche Zentrum von Sarawak sein. Der Zugang zum Meer ist durch einen 50m breiten Mangroven Streifen versperrt. Dafür gibt's aber überall Hotels.
Das schau ich mir aber erst morgen an.  Erstmal muß ich was essen....

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