6.-8. Febr. 2019 Koh Phi Phi

Mi 6.2.2019  Koh Phi Phi

Irgend jemand hat heute Nacht die Tür auf stehen lassen und dann ist die beste AirCon überfordert. Pitschnass wecke  ich heute früh  auf. Erholsam war der Schlaf natürlich nicht und so bin ich froh, eine Stunde später in einem wirklich  temperierten Bus zu sitzen. Die Strecke ist doch länger als gedacht. Fast vom Golf von Siam hinüber an die Adamanensee. Und da der Bus den Tempomat eingeschalten hat, rollen wir mit gemütlichen 90kmh  über den Heighway.
Richtig spektakulär ist die Strecke nicht, wenn auch ungefähr auf halber Strecke in den Bergen ein Nationalpark liegt.
Irgendwie hatte ich vergessen letzte Nacht das Handy aufzuladen und das Powerpack liegt unten im Bus im großen Rucksack.. Also nichts mit surfen oder mp3 Musik.. aber etwas vor sich her dösen ist auch ganz erholsam.

15:30 geht die letzte große Fähre nach Koh Phi Phi. Selbst mit dem Tuck-Tuck vom Busbahnhof bis zum Hafen bleiben mir nur 15Minuten. Auf Booking.com hat schon der Ausverkauf für die letzten freien Betten für heute begonnen. So komme ich unerwartet, bevor ich das Handy Netz auf der See verliere noch einen Schnäppchen auf der Insel ab.  Aber so teuer ist eine der beliebtesten Thai Inseln aber auch nicht. Ab 6Eur. gibt's schon die einfachen Dormit Betten.
Zwei Stunden braucht die Fähre. Ab und zu jagen Speedboote an uns vorbei. Die Stunde Zeitersparnis muss man aber mit einer Stunde Bandscheibentraining teuer erkaufen. Ich mache es mir am Bug auf der Rolle desHaltetaues bequem.
Die vielen kleinen Kalkstein-Inseln im Westen liegen schon im Schatten der Abendsonne.

Ab und zu springen kleine Schwärme von Fischen erschreckt aus dem Wasser. Paar Fischerboote warten wohl auf die baldige Nacht....
Der Hafen liegt in einer Bucht die  durch die zwei Inseln und  einer schmale Landbrücke dazwischen gebildet wird. 
Wenn ihr Bilder von der Phi Phi Bucht ohne Ferienanlagen seht, dann muss Photoshop nachgeholfen haben. 
Die Landbrücke ist völlig zugebaut. Auf den beiden Inselnhälften gibt's aber noch richtigen Dschungel. 
Mein Hostel liegt auf der anderen Seite des Ankerplatz der Landbrücke, also  3 Minuten Fußmarsch über die Insel und dann am weißen Strand noch mal fünf Minuten.
Der Hostel Name "Ibiza" sagt es schon. Ich schlafe in der Party Meile.
Noch ist aber relative Ruhe und da Ebbe, liegt der sandige Grund des Meeres erstmal  500m  auf dem trockenen.
Nutze das letzte Licht für einen kurzen Spaziergang bis mich die Nacht erwischt.
Zwischen all den Resorts, GH, Hotels und Restaurants/Buden eine Art Mehrzweckhalle. Und es strömen immer mehr Birmesien in den geschmückten Saal. Irgend eine rein birmesischen buddhistisches Fest.
Bis  der Abt eintrifft wird erstmal gegessen und ein Frauenchor singt sich schon mal ein..
Komme mit einigen ins Gespräch. In den letzen Jahren haben sich über 5.500 Burmesen auf der Insel angesiedelt.

...Es wäre heute  bei Neumond tiefste Dunkelheit...

wäre inzwischen nicht die Party Night angebrochen.. Alkohol wird in kleinen Eimerchen ausgeschenkt. Eine Flasche hochprozentiger und etwas zum verdünnen. Eis dazu und einen Trinkhalm. Ab 250 Bath gibt's den Bucket (Eimer).
Die ersten tanzen schon in der einsetzenden Flut. Eine Lautsprecher-Boxenwand hinter der nächsten lässt den harten Beat in die Nacht dröhnen.

Mit Feuershows und anderen Spielen versucht man so viel wie möglich der Trinker an seine Bars zu locken.
In den Toiletten meines Hotels macht ein Piktogramm darauf aufmerksam: hier drin keinen Sex!
Ich habe mir im Supermarkt zwei kalte Wasserflaschen geholt. Damit ziehe ich mich in meinen Schlafsaal zurück. Meine Indien erprobten Ohrstöpsel machen dem Dröhnen sofort ein Ende. Zeit zum Bloggen und Akkus aufladen.
Will morgen ganz früh, wenn das Partyvolk noch schläft, raus. Trotzdem ist es schon wieder kurz vor Zwei.
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Do. 7.2. Phi Phi erwandern.
Bin wohl einer der wenigen, die die Inseln zum Erwandern herausgesucht haben.
Um drei hört der Beat auf und ich werde davon wach. Zwischen meinem Bett und dem Strand sind gad mal 10 Schritte. Also schau ich mal was  vor der Tür abgeht. Das Partyvolk ist so so aufgeheizt, dass es selbst ohne Musik weiter tanzt. Ich klettere wieder in mein Stockbett. Die Ohrstöpsel brauch ich nicht mehr, will ja in 3h den Wecker hören.

Auf dem östlichen Teil der Insel gibt es einige  Viewpoints. Der Weg dahin geht nur durch Wald. Die letzten Bungalows stehen auf 50m übern Meer. Mehr "bergauf "will man den Besuchern auch nicht zumuten. Autos gibt es fast keine. Das  Gepäck und alles was die Massen so verbrauchen muss geschleppt werden  oder wird auf der Landbrücke in Handkarren von den Schiffen in den Ort gebracht.

Der Pfad ins Innere der Insel ist  überall von Wasserrohren gesäumt. Da es keine Entsalzungsanlage gibt,  wird Süßwasser an allen nur möglichen Stellen aufgefangen und in Behältern gesammelt.  Der Pfad erreicht auf fast 200m einen der drei Aussichtspunkte. Für 20Bath Eintritt bekommt man aber zusätzlich die jetzt so notwendige Flasche Wasser.





Die Aussicht ist das bekannte Postkartenbild der Insel. Man muß ! aber am Morgen und bei Flut hier sein.


Den Rest des Tages erlaufen ich mir wirklich fast jeden Pfad der Insel.

Der Long Beach ist  eine Ansammlungen kleiner Sandstränden, die durch Klippen getrennt sind. Manche sind nur bei Ebbe oder mit dem Taxiboot zu erreichen. Neben den Massenunterkünften auf der Landbrücke gibt's hier meist nur kleine Bungalows.
Am Sharkbay gehen die Felsen bis 300m ins Meer.  Zwischen den Korallen tummeln sich Fische und genau so viel Schnorcher. Blöd ist, man muß dahin durch die Wassertaxi -Straße schwimmen und diese  sind in ihren Longtail Booten schnell und machen ziemliche Wellen. Über die Insel erreiche ich auch einen Stand, der fast menschenleer ist.
Die Kurzbesucher vom Boot sind nach paar Minuten verschwunden.
dafür haben paar Einheimische  hier ihre Hütten.
Wieder oben in den Bergen ist das eigentliche Dorf der Insel. Das Wasserwerk und eine Fabrik die aus PE Rohlingen Wasserflaschen herstellt und dann gleich füllt.
Am Dorfrand ein weiteter Wasserspeicher. Wenn es nicht bald regnet, ist auch er leer.

Abseits vom Dorf leben die Flüchtlinge aus Myanmar. Was sie auch hier nicht aufgeben können ist das kauen von Bethelnuss.

Es ist schon dunkel als ich in Hostel zurück bin. Die Poolparty läuft schon. Ich steife noch eine Stunde durch die 5 Gassen voller Stände und Restaurants.

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Fr. 8.2.2019
So schön die Buchten und Strände hier auch sind, aber eigentlich sind doch alle gleich.
Dazu kommt der immer strahlende blaue Himmel. Also wieder in den Dschungel, zumal es auf meiner Spur, die ich auf Oruxmap hinterlassen habe doch noch paar nicht erwanderte Pfade gab.
Irgendwann kommen  dann die Wege doch wieder am Meer raus..


Das Phi Phi Village im Nordosten entpuppt sich dann aber als Freienresort, eventuell sogar das größte der Insel.
Werde freundlich aufgefordert, das Dorf  doch durch dem Haupteingang wieder zu verlassen..
Nur unweit davon ist wohl ein Konsortium bei seiner Anlage Pleite gegangen.
Die unangeschlossenen  Whirlpools stehen in den inzwischen aufgebrochen Luxusbungalows und sind eigentlich nur noch Schrott. Ich kann aber auf dem Balkon eine erste Pause machen und genieße dem Meeresblick zum Nulltarif..
Zimmerservice, wo bleibt mein Glas Rotwein..

Ganz allein bin ich aber nicht im Dschungel.



Auch Affen kreischen immer wieder auf, wenn ich in ihre Nähe komme .

Ansonsten viel Gestrüpp und ich habe heute nur die Badehose und Sandalen an. Wie zerschunden ich bin merke ich erst später, als  ich  ins Meer zum Schnorchel springe. Wirklich jeder Kratzer brennt. Gestern am Sharkpoint hatte mich nur ganz flüchtig eine Qualle mit ihren Nesseln gestreift.  Der Arm ist immer noch etwas taub. Daß die Knie Schmerzen und die Füße wund sind, ist schon an was ich mich gewöhnt habe....

... Meine Badebucht am Nachmittag hab ich für mich allein.


Und da hier Felsen im Wasser liegen gibt es auch Korallen und Fische. Wie klar das Wasser hier ist merke ich erst, als ich auf den Grund tauchen will. So nah und  vieeeeel zu tief. Die Korallenvielfalt ist nicht all zu groß, aber kaum welche sind abgestorben. Nicht mal Seeigel gibt es. (dafür eine Pärchen "Findet Nemo" Fische)



...Bin eigentlich mit der Insel durch. Werde morgen früh aus-checken. Denke, dass ich die Fähre nach Phuket nehmen werde um dort einen Nachtbus nach Bangkok zu bekommen. Das  ist aber noch so lange hin....

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